Initiative i3757: Begründung für Ablehnung der Zentralmatura
 Ja: 34 (58%) · Enthaltung: 5 · Nein: 25 (42%) · Nicht angenommen (Rang 1)
Diese Initiative
 
 
35(19+16)26(13+13)
 
 
Entfernung des Punktes zur Zentralmatura aus dem Programm
Letzter Entwurf vom 09.10.2013 um 16:14 Uhr · Quelltext · Zeige alle Versionen (3)

Das Parteiprogramm möge unter der Überschrift Zentralmatura durch den folgenden Text ersetzt werden:

Alter Text

Die Piratenpartei Österreichs lehnt die Zentralmatura ab.

Text

Die Piratenpartei Österreichs lehnt die Zentralmatura in der derzeitigen Form ab. Vergleiche mit anderen Ländern zeigen, dass das konkrete Umsetzungsmodell einige Probleme aufweist:

  • Bei der Umsetzung der zentralen Reifeprüfung in Frankreich gibt es zwar eine zentrale Prüfung, die Beurteilung erfolgt jedoch durch Lehrende. Studien zeigen, dass die Beurteilung trotz der zentral vorgegebenen Prüfungsfragen stark variiert und somit die Beurteilung durch eine zentrale Reifeprüfung nicht objektiver wurde..
  • Bei der Umsetzung der zentralen Reifeprüfung in Nordrhein-Westfalen in Deutschland sind sowohl die Prüfung als auch der Korrekturbogen zentral vorgegeben. So soll auch die Korrektur objektiven Kriterien folgen. Hier kommt es allerdings zu Problemen, wenn Schüler und Schülerinnen die Aufgabe nicht genau in der vorgesehenen Art und Weise lösen und daher nicht sinnvoll anhand des vorgegebenen Korrekturbogens beurteilt werden können.
  • Darüber hinaus ist auch die Beurteilung anhand eines vorgegebenen Korrekturbogens noch subjektiv. Ob ein Schüler oder eine Schülerin in einem Text das gesuchte Merkmal erkannt hat oder nicht, ist in vielen Fällen Interpretationssache der Beurteilenden. So wird bei der zentralen Reifeprüfung ein objektiver Eindruck erweckt, der der näheren Betrachtung nicht standhält.
  • Studien aus Deutschland belegen weiters, dass die zentrale Reifeprüfung dort zu einer leichten Senkung des Matura-Niveaus geführt hat.

Ein weiteres Problem stellen die schwerer wiegenden Auswirkungen von Fehlern dar. Zu solchen möglichen Fehlern zählen Datenlecks, durch die Prüfungen vorzeitig veröffentlicht werden (möglicherweise durch einen Angriff), aber auch fehlerhafte Prüfungsangaben, die von den Schülerinnen und Schülern gar nicht gelöst werden können. Bei einer zentralen Reifeprüfung haben derlei Fehler zwingend Auswirkungen auf tausende Schülerinnen und Schüler, während bei einer dezentralen Reifeprüfung nur wenige betroffen sind.

Begründung

Zu Absatz 1: http://de.wikipedia.org/wiki/Baccalaur%C3%A9at#Unterschiedliche_Typen_des_Baccalaur.C3.A9at

Zu Absatz 2 und 3: http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralabitur, http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur/abitur-gymnasiale-oberstufe/fragen-und-antworten/

Zu Absatz 4: http://www.bildungsregion-goettingen.de/docs/publikationen/Zentralabitur_-_Studie.pdf, http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/hochschulreife-auch-ein-zentralabitur-buergt-nicht-fuer-qualitaet-1590722.html

Zu Absatz 5: http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralabitur#Probleme
 

Bisher ist es nicht gelungen Argumente diesbezüglich in das Programm aufzunehmen auch wenn sich mehrfach eine große Mehrheit gegen die Zentralmatura ausgesprochen hat.