Kinder brauchen Ferien. Wir leben aber in einer Zeit, in der die lange Sommerferienpause die Erziehungsberechtigten immer wieder vor große Herausforderungen stellt. Neun Wochen Ferien im Sommer und die weiteren schulfreien Zeiten über das ganze Jahr an Kinderbetreuung aufzubringen sprengt Urlaubsregelungen und bringt viele Eltern unter Stress. Die Stadt Graz bietet einiges für Kinder in den Ferien an und auch im privaten Bereich gibt es allerlei Abenteuercamps, PfadfinderInnen- und Jungscharlager, Sportaktivitäten und kulturelle Angebote. Die Eltern stehen jedoch vor einer großen organisatorischen Herausforderung, aus diesen vielfältigen Angeboten, die ja sehr unterschiedlich ausgestaltet sind (Ganztags/Halbtags, mit oder ohne Essen unterschiedliche Beginnzeiten etc.) eine durchgehende Betreuung für ihre Kinder sicherzustellen. Viele Kinder erleben es auch als Stress, dass nach der Schule gleich wieder ein Betreuungsangebot mit neuen Bezugspersonen absolviert werden soll und würden manchmal einfach nur gerne spielen und die Ferien genießen. Nur ohne Aufsichtsperson geht das nicht. Die Finanzierung der verschiedenen Angebote stellt oft zusätzlich eine Herausforderung dar. Kinder, deren Eltern sozial schlechter gestellt sind, haben zwar Förderungsmöglichkeiten, ob diese aber gerade für eine mehrwöchige externe Betreuung ausreichend sind, muss bezweifelt werden. Vor allem für Eltern von Schulkindern, die nicht auf die Hilfe von Großeltern oder andere Familienangehörige zählen können und insbesondere für AlleinerzieherInnen sind die Sommermonate oftmals keine Zeit der Erholung sondern eine Zeit, die ihnen starke Nerven, viel Kraft und Improvisation sowie finanzielle Belastungen abverlangt. Kinder brauchen vor allem erholte Eltern, gerade in Ferienzeiten nehmen Konflikte und Trennungssituationen aber sehr stark zu; der Verein Rainbows kann davon berichten, dass nach den Sommerferien die meisten Scheidungen eingereicht werden. Was kann die Stadt beitragen, um die Lebensqualität der BewohnerInnen mit Kindern in den Sommerferien zu erhöhen? Eine Befragung der Eltern von 6-14 Jährigen Kindern, welche Betreuungsangebote sie sich für die Sommerferien wünschen würden, wäre ein erster Schritt. Weiters sollte man überlegen welche Räumlichkeiten der Stadt auch im Sommer gemeinschaftlich genutzt werden könnten und somit klären, welche Ressourcen für die Betreuung von Schulkindern in den Ferien zur Verfügung stehen würden. Vielleicht wäre es möglich, kontinuierliche Angebote in Richtung eines „einfach nur mit Freundinnen und Freunden spielen, faulenzen, ...“ zu setzen und zu vernetzen.
Im Sinne des Motivenberichts stelle ich daher namens des ALG-Klubs den
Dringlichen Antrag