Initiative i4443: Begründung für die Ablehnung jeglicher Qualitätssicherung
Diese Initiative wurde nicht zugelassen. Sie hat das Quorum von 5% nicht erreicht.
Letzter Entwurf vom 06.01.2014 um 20:03 Uhr · Quelltext

Das Parteiprogramm möge unter der Überschrift Zentralmatura durch den folgenden Text ersetzt werden:

Alter Text

Die Piratenpartei Österreichs lehnt jede Qualitätssicherung ab.
 

Text

Die Piratenpartei Österreichs lehnt jegliche Qualitätssicherung ab. Vergleiche mit anderen Ländern zeigen, dass Qualitätssicherungsmodelle einige Probleme aufweisen und man daher auf sie verzichten kann, anstatt sie zu verbessern und weiterzuentwickeln. Argumente gegen Qualitätssicherung sind:

  • Die Beurteilung der Qualität ist subjektiv. Nicht alles ist für jeden gleich wichtig. Trotz zentral vorgegebener Qualitätssicherungsbögen kann es zu lokalen Interpretationen des Ergebnisses kommen. Somit ist eine Qualitätsprüfung nicht objektiv und damit total sinnlos.
  • Die Auswertung von Qualitätssicherungsbögen kann subjektiv sein, selbst dann, wenn Auswertekriterien formuliert werden. Je nach Ausgestaltung der QS Bögen kann es zu Interpretationen durch das handelnde Personal kommen. Somit ist eine Qualitätsprüfung nicht objektiv und damit total sinnlos.
  • Die überprüfte Abteilung könnte alternative Lösungswege beschritten haben und damit ist die Qualitätssicherung sinnlos. Durch die Normierung wird ein objektiver Eindruck erweckt, der aber bei eigenständigem Handeln durch die überprüfte Abteilung nicht mehr passt. Hier ist es natürlich nicht zweckmäßig, die Prüfmethode weiterzuentwickeln, sondern einfach die Qualitätsprüfung zu unterlassen.
  • Ergebnisse aus der Qualitätsprüfung haben ergeben, dass die Qualität nicht so hoch ist, wie allgemein angenommen. Ein klarer Grund dafür, die Qualitätssicherung einzustellen, denn dann kann keiner mehr beweisen, dass wir doch nicht so gut sind wie wir immer sagen.

Ein weiteres Problem stellen die schwerer wiegenden Auswirkungen von Fehlern dar. Wenn mal bei der Produktion was schiefgeht und in eine Million Autos ein fehlerhaftes Gaspedal eingebaut wird, dann kann man nicht mehr genau sagen, wer wirklich daran schuld ist. So kann keiner für das Problem verantwortlich gemacht werden und die Leute, die die Autos gekauft haben, sind dann einfach selbst schuld. Pech gehabt!
 
 

Begründung

Der obige Antrag soll zeigen, wie dumm der originale Antrag ist. Der Antragsteller hat offensichtlich nicht erkannt, worum es geht. Es geht um Qualitätssicherung. Mit der Argumentationslinie im originalen Antrag kann die gesamte Matura abgeschafft werden. Die heute praktizierte dezentrale Matura ist hochgradig subjektiv, da der Lehrer die Schüler kennt und entsprechende Fragen formulieren kann, und oft genug werden die Prüfungsfragen bewusst irgendwo "vergessen", damit sich die Schüler spezifisch vorbereiten können.
 

Mein Beitrag hier soll zeigen, dass die genannten Argumente auch in Unternehmen mit Qualitätssicherung gelten, aber dort höchst erfolgreich angewandt werden. Durch den breiten Einsatz dieser Techniken hat die Qualität der Produkte und Dienstleistungen massiv zugenommen. Firmen, die über keine oder schlechte Qualitätssicherungssysteme verfügen, wissen nicht wo Fehler passieren und gefährden in besonderen Fällen Menschen. Bei fehlender QS im Nahrungsmittelbereich können massenhaft Menschen erkranken oder sterben.
 

Im Bildungsbereich, dem wichtigsten Zukunftsbereich den wir überhaupt haben, scheint die Sicherung der dort gelieferten Qualität durch die handelnden Personen nach wie vor kein Thema zu sein. Anders kann ich mir solche Anträge, die noch dazu so unglaublich schlecht sind, weil sie Argumente verwenden die bei der heute vorherrschenden dezentralen Matura noch viel mehr gelten als bei einer zentralen Matura.