Initiative i3988: Erhöhung des aktiven Wahlalters auf 18
 Ja: 8 (14%) · Enthaltung: 7 · Nein: 48 (86%) · Nicht angenommen (Rang 3)
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6(6+0)56(31+25)
 
 
Beibehaltung des wahlalters
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17(16+1)39(15+24)
 
 
Wahlalter auf 0 senken [Keine Stimmabgabe durch die Eltern]
Letzter Entwurf vom 29.10.2013 um 12:35 Uhr · Quelltext · Zeige alle Versionen (2)

Das aktive Wahlalter (also das Alter, ab dem man wählen darf), soll wieder auf 18 erhöht werden (die Senkung von 18 auf 16 vor einigen Jahren soll also wieder rückgängig gemacht werden).

Begründung

Wie sich gezeigt hat, treten bei Jungwählern wegen der geringen Lebenserfahrung öfter Fälle des "Verwählens" (man wählt eine Person oder eine Partei, bereut diese Wahl aber hinterher) auf als bei älteren, erfahreneren Wählern.

Dieses "Verwählen" kann die Qualität und Legitimität demokratischer Entscheidungen schwer beeinträchtigen.

Zu Gegenargumenten

Zu "'Wie sich gezeigt hat ...' ist keine Quellenabgabe. Wo oder wie hat sich das gezeigt? Aus dem Wahlergebnis alleine kann ich das nicht lesen.": Genau das ist der Punkt: Ältere brauchen diesbezüglich keine Quellenangabe, sondern nur ihr Gedächtnis: 1.) Im NR-Wahlkampf 1999 versprach Schüssel "Opposition bei Platz 3", was viele Jungwähler so interpretierten, dass Blau-Schwarz ausgeschlossen wäre, während viele Ältere darauf hinwiesen, dass die ÖVP gar nicht in Opposition gehen kann, weil die SPÖ Rot-Blau aussschloss, und alle anderen realistischen Koalitionsmöglichkeiten die ÖVP beinhielten. Nach der Wahl demonstrierten viele Jungwähler gegen den Bundeskanzler, den sie gewählt hatten. 2.) Im NR-Wahlkampf 2006 versprach Gusenbauer "Studiengebührenabschaffung, wenn ich Kanzler bin". Viele Jungwähler wählten eben deswegen die SPÖ, obwohl viele Ältere gewarnt hatten, dass sich Rot-Grün wahrscheinlich nicht ausgehen wird, und dass die SPÖ in einer Koalition mit der ÖVP wahrscheinlich keine Studiengebührenabschaffung durchsetzen werde können. Nach der Wahl wurde Gusenbauer Kanzler einer großen Koalition, die Studiengebühren blieben, und viele Jungwähler demonstrierten gegen eben den Kanzler, den sie selber gerade gewählt hatten Das sind 2 klassische Fälle von "Verwählen" durch Jungwähler.

Zu "Meinung wegen Faktenlage ändern ist keine Schwäche. Die älteren Generation sind stärker an ihre Partei gebunden. Dennoch sind diese deswegen nicht unbedingt politisch interessierter als junge. Ihre Position ist lediglich stärker vorgefestigt. Wir sollten zwar gegen Entpolitisierung und Gleichgültigkeit ankämpfen, aber die Entscheidung der Wahl einer Partei zu bereuen, wenn diese sich anders verhält als erwartet, ist keine Schwäche. Im Gegenteil wird dadurch die Politik mobiler.": Es geht nicht um Änderung der Fakten, sondern es geht um falsche bzw. gebrochene Wahlversprechen. Gerade Jungwähler fallen wegen Mangel an Erfahrung besonders oft auf Wahlversprechen herein, die für die Erfahreneren schon vorher als sehr unrealistisch erkennbar sind. Ein hoher Anteil an Jungwählern hat damit einen hohen Anteil an falschen Wahlversprechen zur Folge, und dieser wiederum Politikverdrossenheit, sinkende Wahlbeteiligung etc. Überspitzt gesagt: JUNGWÄHLER SIND EINE GEFAHR FÜR DIE DEMOKRATIE.

Zu "Wahl bereuen nur relevant bei zu wenig direkter Mitbestimmung. Wir piraten stehen für mehr direkte Mitbestimmung auch zwischen den Wahlen. Ein wichtiger Grund dafür ist auch, dass die Wähler nicht frustriert werden.": Das ist ein Gegenargument gegen eine ganz andere Initiative. Die Frage war nicht nach dem Wahlalter bei einem völlig geänderten politischen System, nachdem die mit absoluter Mehrheit regierende Piratenpartei einen totalen Systemwechsel durchgesetzt hat. Sondern die Frage war nach dem Wahlalter im jetzigen System.