Diese Initiative | 32 | (15+17) | 19 | (9+10) | Gleichberechtigung und Diversität: Präambel (Konsenz Arbeitsgruppe) |
Dem Parteiprogramm möge ein neuer Abschnitt hinzugefügt werden
Gleichberechtigung und Diversität
In der heutigen Gesellschaft werden häufig Menschen bevorteilt, die sich konform zu den klassischen Rollenbildern verhalten, denen sie anhand ihres Geschlechts oder anderer Merkmale zugeordnet werden. Menschen, die diesen nicht entsprechen oder nicht entsprechen wollen, werden dadurch diskriminiert – teils bewusst, aber oft auch ohne Vorsatz. Diese Konformität zu Rollenbildern wird von Kindesalter an geprägt.
Dort, wo es um die Erlangung und Ausübung von Macht geht, werden derzeit überwiegend als „männlich“ geltende Verhaltensweisen als Norm angesehen und Männer statistisch gesehen (d.h. nicht in jedem Einzelfall) bevorteilt, denen diese Eigenschaften eher automatisch zugeschrieben werden. Vom grundsätzlichen Muster sind jedoch fast alle Menschen in bestimmten Situationen auf die eine oder andere Art in ihrer Freiheit eingeschränkt.
Wir setzen uns dafür ein, derartiger Bevorteilung entgegenzuwirken, um Gleichberechtigung in allen Belangen herzustellen und damit einhergehende Machtstrukturen abzubauen. Unser Ziel ist eine Gesellschaft, die keine normierten Menschen fordert und allen die freie Selbstbestimmung über ihr Leben ermöglicht.
Um Vielfalt und Freiheit zu garantieren, müssen die Plattformen der gesellschaftlichen Entfaltung (Familie, Bildungswelt, Arbeitswelt, Politik, Medien, usw.) neutral sein, d. h. allen unabhängig von oberflächlichen Merkmalen gleichermaßen zur Verfügung stehen.
Die Maßnahmen dazu beginnen bei der Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen und Anreize. Neutralität kann aber nicht bloß rechtlich erreicht werden, weil sich Diskriminierung sehr vielfältig in sozialen Verhaltensweisen niederschlägt, deren umfassende gesetzliche Kontrolle piratischen Grundwerten widerspräche. Hier gilt es vor allem mit Aufklärung und Bildung einzuwirken.
Um bestehende Diskriminierungen abbauen zu können, muss man von der Ist-Situation aus arbeiten. Das Bedenken von Geschlecht, das langfristig kein Kriterium für politische Entscheidungen mehr sein soll, ist daher zum Erreichen der neutralen Gesellschaft unumgänglich.
Begründung
Wir wollen eine Gesellschaft, die gleichberechtigte Vielfalt fördert, statt Konformität mit Rollenbildern zu bevorzugen – egal, bei welchem Geschlecht. So eine "post-gender"-Gesellschaft kann man aber nicht deklarativ ausrufen und meinen, damit hätte sich die Gleichstellungsproblematik erledigt – es ist ein fernes Ziel, dem man sich langsam und unter Beachtung der aktuellen Situation nähern muss.
Der Antrag lässt bewusst die Finger von den aufgeladenen Worten "Feminismus" und "post-gender".
Dieser Text ist vor Monaten als Gegenentwurf zu einem Meinungsbild der "AG Postgender" entstanden – ich wollte ihn mit den Mitgliedern dieser Arbeitsgruppe absprechen, bevor er zur Abstimmung kommt. Nachdem ich das aber jetzt schon Wochenlang rausschiebe und wir uns im aktuellen Standard-Interview leider wieder den Vorwurf gefallen lassen müssen, nichts zum Thema Gleichstellung im Programm zu haben, habe ich mich entschlossen ihn doch einzustellen. Ich hoffe, die Mitglieder der AG verzeihen mir den Alleingang.
Eine Liste von konkreten Maßnahmen/Forderungen folgt.
Updates
- Anregungen minimale Typos & Schlusssatz ungut befolgt, vorletzten Satz vereinfacht.