der Vollständigkeit halber - Es fehlt der Extremismus der Mitte
am 20.08.2012 um 12:15 Uhr

aus http://de.wikipedia.org/wiki/Extremismus_der_Mitte

Der Begriff Extremismus der Mitte wurde von Seymour Martin Lipset Ende der 1950er Jahre in die Soziologie eingeführt.1 Damit erweiterte der Soziologe die Analyse Theodor Geigers,2 der die Wahlerfolge der NSDAP seit Beginn der 1930er Jahre aus der Reaktion des Mittelstandes auf die Weltwirtschaftskrise erklärte, auf die zeitdiagnostische (je aktuelle) Analyse antidemokratischer extremistischer Bewegungen aus der Mitte der Gesellschaft. Die Extremismen von links und rechts wurden damit um einen neuen Typus ergänzt, der Faschismus als eine typische Mittelschichtbewegung erklärte.3

Jürgen R. Winkler ordnet die Theorie von Lipset – zusammen mit den Arbeiten Richard Hofstadters (The Pseudo-Conservative Revolt)4 – zu den wichtigen Theorien in der Rechtsextremismusforschung. Vergleichbar mit den Theorien der relativen Deprivation beschäftige sich Lipsets Theorie mit der „Zugehörigkeit von Individuen zu Kollektiven, deren Wahrnehmung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation und ihre Befindlichkeiten“. Innerhalb dieser Forschung sei die Theorie Lipsets, „Personen, die ihren Status in Gefahr sehen, neigten dazu, rechtsextreme Bewegungen zu unterstützen“ nach Winkler „sehr einflussreich“.5

In den 90er Jahren wurde der Begriff auch zum politischen Schlagwort, mit dem generelle Kritik am Gesellschaftssystem geäußert wurde. Die politischen und ökonomischen Eliten würden demnach mit ihrer Positionierung in der Diskussion um Leitkultur, Multikulturalismus, Nation und Einwanderung rechtsextremes Gedankengut fördern und damit (und nicht die rechtsextremen Parteien) den Weg in eine autoritäre Gesellschaft vorbereiten.6


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