Energie einzusparen, ist eine wichtige und richtige Sache. Im Falle des sogenannten Energiesparens durch den Gebrauch diverser Leuchtstoffbirnen hört es sich besser an, als die Bilanz schließlich ausfällt.

Mein Anliegen ist der Umgang mit zu entsorgenden Gasentladungslampen, welche als Energiesparlampen (eigentlich ein allgemeiner Sammelbegriff) erworben werden. Aufgrund einer EU-Verordnung wurden die alten Glühbirnen nach und nach aus dem Verkehr gezogen und werden jetzt sukzessive durch Gasentladungslampen ersetzt. Doch diese enthalten Quecksilber – ein hoch gesundheitsgefährdendes Gift.

Es beginnt bereits bei den schrecklichen Arbeitsbedingungen, unter denen das giftige Quecksilber (Leuchtstoffröhren und Gasentladungslampen) abgebaut wird. Hinzu kommen Gefahren im Zusammenhang mit Unfällen im Haushalt. Falls eine Lampe in geschlossenen Räumen zerbricht, kann die Quecksilberbelastung in der Raumluft auf das 20fache des Richtwertes von 0,35 µg pro Kubikmeter steigen. Atmet ein Mensch den Quecksilberdampf ein, nimmt der Körper die einzelnen Atome sehr leicht über die Lunge auf. Von dort gelangen sie ins Blut und ins Gehirn.

Das Nervengift kann Schlafstörungen, Aufgeregtheit, aber auch Lähmungen verursachen. Über den richtigen Umgang bei Unfällen, die im Haushalt jederzeit passieren können, und die eher komplizierte Vorgehensweise beim Sicherstellen entwichenen Quecksilbers, wissen die wenigsten Bescheid.

Das Hauptproblem aber stellt das Sammeln der giftigen „Sondermüll-Lampen“ an sich dar! In Deutschland landen lediglich beunruhigende 10% der Gasentladungslampen in den entsprechenden Sammelstellen! Ich selber finde die gefährlichen Birnen in Mülltonnen und sogar in kleinen öffentlichen Mülleimern der Stadt Graz! Es bedarf im Sinne von Gesundheits-und Umweltschutz daher möglichst vieler, leicht erreichbarer Sammelstellen. Und es kann sich nur um Stellen handeln, welche mit Giftstoffen umgehen können. Neben den bereits eingerichteten Sammelstellen (Feuerwehr, Sturzplatz, Sammelbusse), sollte nach meiner Meinung alles daran gesetzt werden, etwa Apotheken und Tankstellen zu diesem Behuf zu gewinnen. (In Deutschland sammeln mittlerweile auch Drogeriemärkte!).
 

Ich stelle daher namens des KPÖ-Gemeinderatsklubs folgenden

Antrag zur dringlichen Behandlung (gemäß §18 der Geschäftsordnung des Gemeinderates)

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die zuständigen Stellen der Stadt Graz, insbesondere das Umweltamt, werden beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten, damit die flächendeckende Sammlung und fachgerechte Entsorgung von gefährlichen und gesundheitsschädlichen Gasentladungslampen gewährleistet werden kann. Dabei soll überlegt werden, inwiefern zusätzlich zu den bereits vorhandenen Sammelstellen weitere Anlaufstellen (z. B. Tankstellen, Drogeriemärkte, Apotheken) in ein entsprechendes Sammelsystem eingebunden werden können und wie eine Zusammenarbeit zwischen diesen und den bereits vorhandenen Entsorgungsstrukturen der Stadt Graz auf die Beine gestellt werden kann.