Mit Realitätsferne, mit billigem Klamauk gewinnen wir keine Wähler. Wenn wir Dinge fordern, die nicht realisierbar sind, untergraben wir nur unsere Glaubwürdigkeit und nähren damit zurecht grundsätzliche Zweifel an unserer Politikfähigkeit.

Anders sieht es aus, wenn wir systematisch Tabubrüche begehen und den gesellschaftlichen Grundkonsens in verschiedenen Themenbereichen in Frage stellen. Hierbei ist aber immer darauf zu achten, dass es sich nicht um Tabubrüche um des Tabubruchs willen handelt.

Vielmehr sollten wir darauf achten, dass der einzelne Tabubruch immer einer grundsätzlichen politischen Haltung entspringt, die mit unseren gemeinsamen piratischen Werten in Einklang steht, denn sonst wäre ein solcher Tabubruch sinnlos.

Vertreten wir zum Beispiel die Position, dass sich der Staat in Religionsfragen neutral zu verhalten hat, könnten wir etwa eine Abschaffung aller gesetzlichen religiösen Feiertage in Österreich fordern. Das wäre ein Tabubruch, mit dem wir Aufmerksamkeit erzielen könnten und der in unserer laizistischen Haltung gründet.