Im liquid wird sowohl das Wort Vollmacht als auch Delegation gebraucht. Das ist aber nicht dasselbe und verwirrend. Wenn man sich den Vorgang aber ansieht, kommt man zu dem Ergebnis (siehe Begründung), dass es sich eindeutig um eine Vollmacht handelt und nicht um eine Delegation.

Daher soll im liquid und Geschäftsordnungen an allen Stellen das Wort "Delegation" einheitlich durch "Vollmacht" ersetzt werden. 
Die AG Liquid ist befugt, das Wort "Vollmacht" so abzuändern, dass es überall passt. Wo Vollmacht nicht passt, soll "mittelbare Stimmabgabe" verwendet werden.

Das sieht dann folgendermaßen aus:

a "delegiert an" b → a "bevollmächtigt" b

"Delegant" -→ "Vollmachtgeber/Bevollmächtigender"

"Delegat" -→ "Vollmachtnehmer/Bevollmächtigter"

"Delegation entziehen" → "Vollmacht entziehen"

"Delegation für Gliederung ändern" → "Vollmacht für Gliederung ändern"

"aktueller Delegierter" -→ "Aktuell Bevollmächtigter"

"Abgestimmt durch Delegation" → "Abgestimmt durch Bevollmächtigten"

"Delegation in Themenbereich" -→ "Vollmacht im Themenbereich"

"Gliederungsdelegation" → "Vollmacht für Gliederung"

„Anwenden/Aussetzen der Gliederungsdelegation“ → „Vollmacht für Gliederung erteilen/entziehen“
 

==Begründung==

===Allgemeines (Zurechnung)===

Fraglich ist die Zurechnung: "Delegation" bzw "Vollmacht" sind Begriffe, die die Frage der Zurechnung betreffen.
Wem sind die Handungen im Liquid "zuzurechnen". 

Delegation: Wir rechnen die Stimmabgabe ausschließlich dem "Klickenden" zu (wenn dieser 10 Follower hat, dann werden diese 10 Stimmen ebenfalls dem Klickenden zugerechnet). Die Stimmen gehen im Zeitpunkt der Einrichtung der Delegation auf den nunmehr Klickenden über - er/sie handelt ausschließlich im eigenen Namen - sein/ihr Stimmgewicht erhöht sich auf ein Vielfaches.
Die "Übertragenden" haben damit ihre Stimme abgegeben.

Vollmacht: Wenn ein Bevollmächtigter handelt, handelt in Wahrheit der Vollmachtsgeber (quasi "verlängerte Hand"). Der Bevollmöchtigte handelt nicht im eigenen Namen, sondern im Namen des Vollmachtsgebers. 
Daher sind die einzelnen Stimmen weiterhin jedem Teilnehmer am System in gleichem Maße zuzurechnen.


'''Warum "Delegation" falsch ist'''

1. Das Wort "Delegation" ist inhaltlich falsch, denn "Delegation" bedeutet "Übertragung". Hier wird aber nichts übertragen, weil die Stimme weiterhin beim Vollmachtgeber verbleibt und er/sie jederzeit selbst abstimmen kann. Immer wieder sprechen Leute von "Übertragung des Stimmrechts". Wenn man etwas "überträgt", dann hat man es selbst nicht mehr. Das ist aber einfach nicht der Fall: die Stimme verbleibt jederzeit beim Vertrauenden. Daher ist es eine Delegation

2. "Delegation" ruft sehr negative Gefühle hervor, indem es an undemokratische Delegiertensysteme anderer Parteien erinnert. Viele glauben deshalb, dass dadurch unterschiedliches Stimmgewicht besteht, also jemand mehr Stimmen hat, als ein anderer. Das wird als Ungleichheit empfunden und daher wird das Liquid von vielen initial abgelehnt. Nachherige Erklärungen können einen negativen ersten Eindruck oft nur schwer ersetzen.

Deshalb ist "Delegation" das falsche Wort und führt massiv zu Missverständnis und Ablehnung des Systems.


'''Warum "Vollmacht"/"Bevollmächtigung" sehr gut passt'''

1. (wichtigstes Argument): Vollmacht ist gebräuchlich und daher ziemlich unmissverständlich, bedarf keiner weiteren Erklärung und wirkt nicht ungewöhnlich. Es ruft nicht sofort Fragen hervor, was den Ersteindruck vom System deutlich verbessert.

2. Es ist inhaltlich vollkommen richtig: Der Vorgang, den wir alle verfehlterweise als "Delegation" bezeichnen, ist inhaltlich zu 100% eine Vollmacht im juristischen Sinne und auch im herkömmlichen Alltags-Sprachgebrauch. Eine "Delegatio" ist hingegen etwas vollkommen anderes (http://de.wikipedia.org/wiki/Delegatio). Es wäre also inhaltlich richtiger, Vollmacht zu sagen.

3. Vollmachten werden im Gegensatz zu Delegation (was Stimmabgabe und Stimmgewicht bedeutet), nicht als undemokratisch empfunden. 

4. Vollmacht hört sich besser an - der "Delegationsgeber/-nehmer" hört sich schlechter an als der "Vollmachtsgeber/-nehmer".

5. Man muss endlich den Vorgang nicht mehr erklären, weil jeder weiß was eine Vollmacht ist! Das einzige was man erklären muss, ist der Umfang der Vollmacht.

6. Das Wort Vollmacht ist sowohl in Österreich als auch international viel verbreiteter und zwar immer mit klarem Bedeutungsgehalt.


=Zu den Anregungen=
'''Schon wieder''': Ja, diesmal auf der BGV, damit ich auf Fragen eingehen kann und erklären, warum es das richtigere Wort ist und warum es auch sonst sinnvoller ist, von Vollmachten zu sprechen