...das ist im alten System so, und das ist auch bei Liquid Feedback so.
Der Einzelne der delegiert oder der Einzelne der jetzt schon alle 5 Jahre am Sonntag seine Stimme abgibt trägt die Letztverantwortung. Nicht für die einzelne Entscheidung, sondern für die Richtung. Schon jetzt entbindet die Wahl den Einzelnen nicht von dieser Verantwortung.
Der Repräsentant oder Delegationsempfänger trägt eine andere Verantwortung. Sie ist jetzt schon direkter. Er trägt sie für die konkrete Entscheidung. Auch in Liquid Feedback ist das so. Der einzelne ist nicht in der Lage die Zeit zu investieren, die der Repräsentant oder Delegationsempfänger investiert, um die Verantwortung für die konkrete Entscheidung zu tragen.
Der Unterschied zwischen dem derzeitigen System und Liquid Feedback ist nicht anders gelagerte Verantwortung
in beiden Systemen ist der Souverän das Volk. Der Unterschied besteht in einer einer direkteren und in einer gegliederteren Einflußnahme des Einzelnen auf das politische Geschehen. Ob das praktikabel ist und funktionert müssen wir aber noch beweisen.
Echte Basisdemokratie jedenfalls in der jeder Einzelne jede Einzelne Entscheidung selbst durchführt funktioniert nicht, skaliert nicht und verursacht zu hohe Transaktionsaufwände. Echte Basisdemokratie ist daher eine unpraktikable Illusion.
Das ist auch nicht der Grundgedanke hinter Liquid Feedback. LF soll eine Weiterentwicklung, eine Synthese von repräsentativer und direkter Demokratie mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln sein.
PS: Außerdem ist die Frage wer Verantwortung für politische Handlungen trägt keine die in den Themenbereich Liquid-Systembetrieb fällt.