Im liquid und Geschäftsordnungen, soll an allen Stellen das Wort "Delegation" durch "Vollmacht" ersetzt werden. Die AG Liquid ist befugt das Wort "Vollmacht" so abzuändern, dass es überall passt. Wo Vollmacht nicht passt, kann "mittelbare Stimmabgabe" bzw "vertrauen" verwendet werden.

Das sieht unter anderem folgendermaßen aus:

a "delegiert an" b → a "bevollmächtigt" b

"Delegant" -→ "Vollmachtgeber"

"Delegat" -→ "Vollmachtnehmer"

"Delegation entziehen" → "Vollmacht entziehen"

"Delegation für Gliederung ändern" → "Vollmacht für Gliederung ändern"

"aktueller Delegierter" -→ "Aktuell Bevollmächtigter"

"Abgestimmt durch Delegation" → "Abgestimmt durch Bevollmächtigten"

"Delegation in Themenbereich" -→ "Vollmacht im Themenbereich"

"Gliederungsdelegation" → "Vollmacht für Gliederung"

„Anwenden/Aussetzen der Gliederungsdelegation“ → „Vollmacht für Gliederung erteilen/entziehen“
 

Begründung

Warum "Delegation" falsch ist

1. Das Wort "Delegation" ist inhaltlich falsch, denn "Delegation" bedeutet "Übertragung". Hier wird aber nichts übertragen, weil die Stimme weiterhin beim Vertrauenden verbleibt und er/sie jederzeit selbst abstimmen kann. Immer wieder sprechen Leute von "Übertragung des Stimmrechts". Wenn man etwas "überträgt", dann hat man es selbst nicht mehr. Das ist aber einfach nicht der Fall: die Stimme verbleibt jederzeit beim Vertrauenden.

2. "Delegation" ruft sehr negative Gefühle hervor, indem es an undemokratische Delegiertensysteme anderer Parteien erinnert. Viele glauben deshalb, dass dadurch unterschiedliches Stimmgewicht besteht, also jemand mehr Stimmen hat, als ein anderer. Das wird als Ungleichheit empfunden und daher wird das Liquid von vielen initial abgelehnt. Nachherige Erklärungen können einen negativen ersten Eindruck oft nur schwer ersetzen.

Deshalb ist "Delegation" das falsche Wort und führt massiv zu Missverständnis und Ablehnung des Systems.

Warum "Vollmacht"/"Bevollmächtigung" sehr gut passt

1. (wichtigstes Argument): Vollmacht ist gebräuchlich und daher ziemlich unmissverständlich.

2. Vollmacht hört sich besser an - der "Delegationsgeber/-nehmer)" hört sich schlechter an als der "Vollmachtsgeber/-nehmer).

3. Es ist inhaltlich vollkommen richtig: Der Vorgang, den wir alle verfehlterweise als "Delegation" bezeichnen, ist inhaltlich zu 100% eine Vollmacht im juristischen Sinne und auch im herkömmlichen Alltags-Sprachgebrauch. Eine "Delegatio" ist hingegen etwas vollkommen anderes (http://de.wikipedia.org/wiki/Delegatio). Es wäre also inhaltlich richtiger, Vollmacht zu sagen.

4. Vollmachten werden im Gegensatz zu Delegation (was Stimmabgabe und Stimmgewicht bedeutet), nicht als undemokratisch empfunden.

5. Man muss endlich den Vorgang nicht mehr erklären, weil jeder weiß was eine Vollmacht ist! Das einzige was man erklären muss, ist der Umfang der Vollmacht.

6. Das Wort Vollmacht ist sowohl in Österreich als auch international viel verbreiteter.