In der Initiative wird folgendes Argument genannt:


''Die Kosten der Zentralmatura-Erstellung und Durchführung stehen in keiner Relation zu deren Nutzen. Das Bundesinstitut für Bildungsforschung erhält für die Durchführung von Zentralmatura und Bildungsstandards zwischen 10 und 20 Millionen Euro jährlich.''


Dieses Argument vergisst komplett die Kosten, die außerhalb der Schulen dadurch entstehen, dass verschiedene Arbeitgeber und Stellen ständig die gleichen Tests durchführen müssen, um bestimmte Grundkenntnisse feststellen zu können. Das ist heute notwendig, weil das inputorientierte System implizit davon ausgeht, dass die Leute am Ende den Stoff beherrschen. Vergleichende Studien wie PISA zeigen aber, dass das nicht so ist. '''Wir haben die Feststellung der Eignung de facto privatisiert.''' Der logische nächste Schritt ist, dass die Bewerber diese Feststellung selbst bezahlen müssen. Im schlimsten Fall mehrfach, weil veschiedene Arbeitgeber verschiedenen Instituten vertrauen. Wollen wir so einen Weg?


Die Zentralmatura ist ein Paradigmenwechsel von einem inputorientierten System hin zu einem outputorientierten System. Das bisherige ''inputorientierte'' System hat vorgeschrieben, was wann zu lernen ist und hoffte darauf, dass am Ende auch alles angekommen ist. Das jetzt angestrebte outputorientierte Modell schreibt auf die lange Sicht nicht mehr vor, wann was zu lernen ist, es schreibt nur noch vor, was am Ende herauskommen soll. Und das wird in der Zentralmatura abgeprüft. Der Weg, wie es zu diesem Wissen kommt, ist offen. Das bedeutet: Ein outputorientiertes Modell ist bei weitem freier als ein inputorientiertes Modell. Sowohl für Schüler, als auch für Lehrkräfte.

'''Wenn eine Bewegung mehr Freiheit anstrebt, dann sollte sie für ein outputorientiertes Modell votieren.'''