Die Piratenpartei Österreichs möge folgende Forderung an passender Stelle in ihr Parteiprogramm aufnehmen:
Text
Gesundheit
Schutz der körperlichen Unversehrtheit von Kindern
Medizinisch nicht indizierte Eingriffe in den Körper eines unmündigen Kindes halten wir für falsch.
Wir wollen einen Dialog mit Religionsgemeinschaften und Eltern beginnen, die solche Eingriffe als Bestandteil ihrer religiösen Praxis befürworten, um die Anzahl der Eingriffe zu reduzieren. Um diese Praxis nicht in den Untergrund zu drängen, solle sie derzeit nicht unter Strafe gestellt werden. Bei einem etwaigen Scheitern der Bemühungen soll diese Möglichkeit neu evaluiert werden.
Begründung
Männliche Beschneidung unter Strafe zu stellen, wird sie vermutlich nicht eliminieren, sondern in den Untergrund sowie ins Ausland verdrängen.
So ein Gesetz wird von den Betroffenen als Angriff auf ihre Religionsfreiheit gewertet werden. Wenn es effektiv durchgesetzt werden soll, könnte sich dieser Eindruck sogar bewahrheiten, da dazu eine besondere, systematische Überwachung oder Kontrolle bestimmter Religionsgemeinschaften und Gläubiger nötig wäre.
Die Erlassung eines solchen Gesetzes läuft also Gefahr, als primäre praktische Auswirkung in einer Überwachung bestimmter Religionsgemeinschaften zu resultieren, ohne vielen Betroffenen tatsächlich zu helfen. Diese Auswirkung ist nicht wünschenswert.
Ideale Zielvorstellung wäre, die Beschneidung im Kindesalter als eingriffsloses, lediglich zeremonielles Ritual zu gestalten, und den tatsächlichen physikalischen Eingriff wenn, dann bei Erreichen der Mündigkeit mit Einwilligung der Jugendlichen durchzuführen.
Ob dieses Ziel erreichbar ist, kann ich nicht einschätzen – aber der Versuch, einen Kompromiss zu finden, muss unternommen werden.