In Österreich werden Kulturbetriebe wie die Volksoper, die Staatsoper oder die Landestheater zwischen 55% und 80% mit Streuergeldern finanziert.

Trotzdem können nur jene österreichischen Steuerzahler die Ergebnisse der Produktionen konsumieren, die zusätzlich über die finanziellen Mittel zum Erwerb der teuren Einrittskarten verfügen.

So wird derzeit die Produktion von Kultur vom Staat für wenige finanziert.

Antrag:

An geeigneter Stelle soll in das Parteiprogramm der Piratenpartei folgende Forderung aufgenommen werden.

Die Piratenpartei fordert, dass jene österreichischen Kulturinstitutionen, die ihre Ausgaben zu mehr als 50% aus Steuermittel decken, verpflichtet werden, digitale Aufnahmen ihrer Musik-, Theater-, Musical- und Opernproduktionen zu erstellen und unter einer Creative Commons License kostenlos und zur weiteren Verwendung (z.B. für Remix) zur Verfügung zu stellt.
 

Begründung:

Österreichische Steuerzahler bezahlen bei vielen Kulturproduktionen bereits überwiegend die Produktionskosten.

Eine allgemeine Verfügbarkeit der Resultate ist daher nur logisch. Ein Zurückhalten der digitalen Inhalte, um später eine weitere Verwertung zur Deckung der Kosten zu realisieren, ist nicht zweckmäßig, da dies die Verbreitung der Inhalte unter jenen, die die Produktion bereits bezahlt haben, massiv einschränkt.

Die allgemeine Verfügbarkeit einer digitalen Produktionen verursacht kaum Mehrkosten, durch die kostenlose Vervielfältigbarkeit von digitalen Produktionen wird aber das Ergebnis jenen Bürgern zugänglich, die sich bisher die Konsumation dieser Kunstproduktionen nicht leisten konnten.

Die Piratenpartei rechnet nur mit einem minimalen Rückgang der Einnahmen aus Eintrittskarten, die ohnehin nur einen geringen Teil der Kosten decken, aber einer erhebliche Zunahme beim Konsum österreichischer Kulturproduktion.

Der Nutzen überwiegt daher erheblich die Risiken dieser Forderung.

Daten dazu unter http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bildung_und_kultur/kultur/theater_und_musik/index.html