Beschluss: Keine Umbennung der Piratenpartei Österreichs auf Satzungsebene

-- Begründung:

Zwar ist die Intention hinter der Ausgangs-INI nachvollziehbar und grundsätzlich zu befürworten, aber mit deren Beschluss kämen viele Probleme auf uns zu, die bisher kaum oder gar nicht besprochen wurden:

1) Umsetzbarkeit

a) Das Gendern ist im technischen Kontext nicht vorgesehen, etwa URLs & Dateinamen. b) Die gesamte Infrastruktur der Piratenpartei Österreichs müsste umgestellt und neu verlinkt werden. Ein enormer Aufwand, der dazu geeignet ist, unsere gesamte IT zu schrotten. c) Selbst die Dinge, die machbar wären, müssten umgesetzt werden. Solange sich dafür kein Team findet, wäre der Beschluss dazu geeignet einen permanenten Satzungsbruch zu erzeugen. d) Es müssten weitere URLs angekauft und bezahlt werden. Der gerade neu gewählte Bundesvorstand ist auch angetreten, um die laufenden Kosten in der IT zu verringern, dieser Beschluss stünde dem entgegen.

2) Praktikabilität

a) Es müssten konkrete Regeln aufgestellt werden, was in welchem Kontext wie zu gendern wäre, wenn kein " * " möglich ist. Das wird kompliziert und ist wahrscheinlich auch fehleranfällig. b) Es müssten alle bisherigen Texte, Veröffentlichungen bis zu Wiki-Seiten umgeschrieben werden. Ein enormer Aufwand. Auch hier stellt sich wieder die Frage, wer das umsetzen wird? c) Wäre eine namentlich Anpassung mit anderen Piratenparteien überhaupt kompatibel? Wie sieht die Umsetzung in andere Sprachen aus? d) Ist es doch wieder nur Selbstbeschäftigung anstatt am Aufbau der Partei zu arbeiten.

3) Bedarf

a) Gibt es seitens der Piratenpartei Österreichs überhaupt den Willen, eine solche Änderung durchzuführen? Es wurden keine Beispiele, keine Umfrage, keine Erhebung oder sonst etwas vorgelegt, das einen Bedarf oder auch nur den Willen belegen würde. Das ist insbesondere im Kontext von Punkt 1 & 2 zu sehen. Ein Beschluss allein ändert nichts. b) Solange nicht belegt oder zumindest nachvollziehbar vermutet werden kann, dass eine Namensänderung Vorteile bringt, überwiegt der Aufwand den zu erwartenden Nutzen klar. c) Wird in der Piratenpartei Österreichs sowieso ausführlich und selbstverständlich gegendert. Gründe für einen etwaigen Verdacht misogyn, transfeindlich oder homophob zu sein, sind in der Piratenpartei Österreichs seit Jahren nicht erkennbar. Ausfälle oder Fehlverhalten Einzelner werden seit vielen Jahren scharf sanktioniert. Somit ist jedenfalls nach innen klar, dass so ein Verhalten niemals geduldet werden würde.

4) Alternativen

a) Eine namentliche Anpassung im Sinne der Außenvertretung scheint deutlich praktikabler und von der Wirkung kaum unterscheidbar. b) Gibt es wohl noch so einige andere Möglichkeiten außer dem Gendersternchen zu gendern. Es wäre daher auch zu klären, ob das Sternchen überhaupt die richtige Wahl wäre. Ein Diskussion in der Lobby zeigte, dass es dazu keine klare Position gibt.

Aus genannten Gründen und ohne weitere Erhebungen, die jene offenen Punkte (1-3) aufklären und ggf. ausräumen, ist eine so weitrechende Umstellung vorerst abzulehnen.