Eine bessere Logistik ändert nichts an einer eventuellen Überproduktion. Die Logistik löst Verteilungsfragen, die Überproduktion ist eine Planungsfrage.
Die Logistik ist heute in der Lage, binnen weniger Stunden Produkte durch ganz Europa zu schleusen. Binnen 24h können Produkte in begrenzer Menge um die ganze Welt transportiert werden. Binnen weniger Wochen können Produkte in de facto unbegrenzer Menge -mit den größten Frachtschiffen die je gebaut wurden- am gesamten Erdball verteilt werden. Parallel dazu erfolgt die Steuerung der Logistik elektronisch. Die Logistik ist so leistungsfähig wie noch nie. Daran kann es also nicht liegen. Was aber sein kann ist, dass sie regional nicht überall und für alle Güter in gleicher Qualität funktioniert. Wenn man sich beispielsweise manche Länder in Afrika ansieht, dann schafft es dort ein AK47 Sturmgewehr samt Munition problemlos bis in den letzten Winkel der Wüste. Lebensmittel hingegen verrotten in den Häfen. Das ist ein strukturelles Problem, das nicht generell der Logistik angelastet werden kann.
Die Planung erfolgt auf den Nahrungsmittelmärkten heute über Börsen. Dort werden die Bedarfe in Form von Futures bestimmt. Diesen Prozess nennt man landläufig "Spekulation". Aber eigentlich ist es ein impliziter, globaler Planungsprozess. Würde man diesen Planungsprozess abschaffen (das Geschrei nach "Spekulationsverboten" ist ja groß), dann muss man die Frage beantworten, welcher globale Planungsprozess denn anstelle dieses Verfahrens treten soll. Und ob dieser neue Prozess bessere Planungsinformationen liefert als der bisherige, steht auch in den Sternen. Die Kritiker des heutigen Prozesses nennen jedenfalls nie eine funktionsfähige Alternative, die auch global funktionieren kann.
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