Falscher Ansatz
am 07.05.2013 um 13:10:37 Uhr

Die Begrenzung von Entschädigungen jeglicher Art in Privatunternehmen (egal ob Manager oder einfache Angestellte) ist aus meiner Sicht nicht geeignet um einerseits die Anzahl der Arbeitsplätze zu erhöhen und andererseits rechtlich zumindest stark fragwürdig.

Man muss hier immer sehr vorsichtig sein, wenn man 'Managergehälter' verallgemeinert. Dienstverträge von Managern sind üblicherweise eher komplex und beinhalten oft eine Vielzahl von Entschädigungen. (Beispiele: Grundgehalt, Erfolgsbonus, Optionen auf Unternehmensanteile und vieles mehr.)

Sollte es jemals ein Gesetz dieser Art geben, würde das im Endeffekt gleichbedeutend sein mit 'Niemand darf mehr verdienen als 500.000 Euro'.

Wie würde sich so eine Regel/ein Gesetz in einem internationalen Konzern darstellen? Der österreichische Mitarbeiter wird mit 500.000 gedeckelt, während der amerikanische beliebig entschädigt wird. (Abwanderung von qualifizierten Mitarbeitern anzunehmen.)
 

Ein Gedanke zum Thema "niedrige Gehälter": Ein Hauptgrund warum in Österreich die Gehälter so niedrig sind, ist nicht der Unwille der Unternehmen höhere Gehälter für gute Leistung zu bezahlen, sondern die Tatsache, dass die Abgabenquote auf Einkommen viel zu hoch ist und durchschnittliche Unternehmen sich in vielen Fällen den kollektivvertraglichen Mindestlohn oft nicht mehr leisten können.

Wenn man sich anschaut, wie hoch die Gesamtbelastung für z.b. ein Gehalt von 2.000 Euro netto pro Monat ist, dann erkennt man sehr schnell wo das Problem liegt: Beispiel berechnet mit http://www.bmf.gv.at/service/anwend/steuerberech/bruttonetto/ Netto: 2000,- monatlich Brutto Dienstnehmer: 3.202,33 Brutto Dienstgeber: 952,05 (wird meistens nicht am Gehaltszettel ausgewiesen.)

Das bedeutet, dass jemand der 2.000 Euro/Monat für Vollzeit verdient, was aus meiner Sicht keine unanständig hohe Entlohnung für qualifizierte Arbeit ist, das Unternehmen jedes Monat den Betrag von 4.154,38 Euro kostet.

Dies ist, wie man leicht erkennen kann, eine Abgabenquote von über 50 % - und hier sind noch keine Urlaubsgelder, Weihnachtsgelder, Krankenstände, 25 Urlaubstage, Feiertage, etc. eingerechnet.

Die Problematik die sich daraus ergibt ist, dass die Möglichkeit des Mitarbeiters mit seiner persönlichen Leistung überhaupt diesen Betrag für das Unternehmen zu erwirtschaften in diversen Branchen sicherlich stark eingeschränkt ist. Und es wird ja wohl niemand befürworten, dass ein Unternehmer die Gehälter seiner Mitarbeiter aus seiner privaten Tasche oder aus Krediten statt aus dem Unternehmenserfolg bezahlt. (Erstaunlicherweise passiert aber genau dass sehr oft; z.B. wenn es Auftragsflauten gibt und fast immer kurz bevor Unternehmen in Konkurs gehen.)

Am Ende gibt es nur einen Schluss: Nur durch das Senken der Abgabenquote auf ein realistisches Mass kann es zu einer Gesamtverbesserung kommen. Wenn wir die Abgabenquote bei obigen Beispiel halbieren, würde der Mitarbeiter plötzlich nicht mehr nur 2000 Euro netto/Monat verdienen, sondern plötzlich über 3.100 Euro/Monat. (Konjunkturaufschwung? vermutlich ja) - fairerweise könnte man den freigewordenen Betrag zwischen Mitarbeiter und Unternehmer teilen um Unternehmensinvestitionen zu ermöglichen. (Da es inzwischen für Normalsterbliche so gut wie keine staatlichen Förderungen mehr gibt.)

Steuern senken! Steuersystem vereinfachen! Verwaltung verkleinern! Unternehmen stärken!


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